Soziales Lernen

Intro-Soziales Lernen

 

Soziales Lernen - ein neues Unterrichtsfach

Die Loburg versteht sich als Schule, die geprägt ist durch ein gutes Miteinander, gegenseitiges Vertrauen und besondere Achtsamkeit gegenüber anderen. Im Rahmen des neuen Unterrichtsfaches „Soziales Lernen“ sollen die sozialen, emotionalen und kommunikativen Kompetenzen der Jugendlichen gefördert werden, um dadurch eine positive Persönlichkeitsentwicklung und ein respektvolles Miteinander in der Klassengemeinschaft und in verschiedenen weiteren Gruppierungen der Schule und Gesellschaft zu ermöglichen.

Durch die Einführung des Ganztages war es möglich, eine der zusätzlichen Stunden für diesen inhaltlichen Schwerpunkt in den Stufen 5,6 und 7 zu nutzen. Diese Stunde bietet den Schülern außerhalb des „Regelunterrichtes“ eine andere Möglichkeit der Begegnung. Der Lehrer ist in dieser Stunde nicht „Stoffvermittler“, sondern Teil der Gruppe, in der er als Vorbild für die Kinder agiert. Eine Vermittlung der christlichen Werte ist in dieser Stunde besonders gut möglich, da die Übernahme von Verantwortung für sich, die anderen und das Zusammenleben mit ihnen thematisiert werden kann. Darüber hinaus ermöglicht sie den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zum Klassenlehrer, so dass es leichter zum Austausch zwischen Schülern und Klassenleiterteam über erste Anzeichen von Missständen in der Sozialstruktur der Klassengemeinschaft kommt.

 

Organisation

Um genügend Zeit zu haben, vertrauensvoll ins Gespräch zu kommen, wird die Stunde alle zwei Wochen als Doppelstunde unterrichtet. Das Fach „Soziales Lernen“ wird von einer Lehrkraft aus dem Klassenleiterteam unterrichtet. Die unterrichtenden Kollegen werden im Rahmen einer schulinternen Fortbildung mit den Zielen und Materialien der verschiedenen Einheiten vertraut gemacht.

 

Fragen/Probleme/Anregungen

Regelmäßige Treffen der Kollegen im Laufe des Schuljahres bieten die Möglichkeit zum Austausch von Erfahrungen, zum Erörtern von auftretenden Problemen und Fragen, für Verbesserungsvorschläge, zum Vorstellen neuer Materialien usw..

 

Thematische und organisatorische Schwerpunkte

 

1. Klassenrat:

In Anknüpfung an die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler aus der Grundschule wird in regelmäßigen Abständen ein Klassenrat durchgeführt.

Intention: Der Klassenrat ist eine feste Einrichtung, in der aktuelle Probleme und administrative Themen der Schüler besprochen und nach gemeinsamen Lösungen gesucht wird. Im Rahmen dieses Verfahrens, das nach demokratisch ausgehandelten Regeln abläuft, wird die Selbstbestimmung und Eigenverantwortlichkeit der Schülerinnen und Schüler gestärkt. Die regelmäßige Versammlung bildet ein Beratungsforum, in dem die Schüler ihre Meinungen zum Leben und Arbeiten in der Klasse frei äußern können und das dadurch die Diskussions – und Streitkultur der Teilnehmer positiv fördert und gleichzeitig die Schüler zu mehr Eigenverantwortlichkeit ermutigt.

Themen: Der Klassenrat kann sich z. B. mit folgenden Themen befassen: Lösen von Beziehungskonflikten zwischen Schülern oder zwischen Schülern-Lehrern, Verbesserung des Unterrichtsklimas, Planung eines Projekttages, eines Klassenausfluges oder die Bearbeitung aktueller schulischer Themen.

Organisation: In der Durchführung wird grundsätzlich an die Erfahrung der Schülerinnen und Schüler aus der Grundschule angeknüpft bzw. es erfolgt eine schrittweise Anpassung an die Reife der Teilnehmer. Die Vergabe von vier verschiedenen Ämtern (Protokollant, Moderator, Zeit – und Regelwächter) sorgt für einen regelmäßigen Wechsel der Verantwortlichkeiten und dadurch für entsprechende Lernprozesse in der Regeleinhaltung. Das Verfassen von Protokollen ermöglicht in den nachfolgenden Runden die Überprüfung der genannten Vereinbarungen.

 

2. Lions Quest – Programm

Im Rahmen der Lions-Quest Stiftung wurde das Programm : „Erwachsen werden“ entwickelt. Dieses Programm macht sich zur Aufgabe, die Jugendlichen mitsamt den Problemen ihres Alters und Alltags ernst zu nehmen, auf ihre Gefühle einzugehen und ihnen die Bedeutung gesellschaftlicher Werte näher zu bringen:

  • Toleranz und Achtung anderen Menschen gegenüber
  • Verantwortung für sich und andere übernehmen
  • Engagement für sich und andere zeigen

Erwachsen werden setzt dabei vorrangig auf die Stärkung des jugendlichen Selbstvertrauens, da ein Mensch, der seine Fähigkeiten und Stärken erkennt, eine Persönlichkeit entwickelt, die ihn befähigt, mit eigenen Problemen fertig zu werden. Die Vermittlung von sozialen Kompetenzen ist dabei das wirkungsvollste Instrument zur Verminderung jugendlichen Problemverhaltens. Sie zeigt Wirkung gegen Versagen in der Schule, Jugendkriminalität, Gewaltbereitschaft und Missbrauch von Suchtmitteln.

Themen in den einzelnen Stufen:

Themen Lions Quest Klasse 5
Themen Lions Quest Klasse 6
Themen Lions Quest Klasse 7

 

3. Medienkompetenz

Ein wichtiger Themenschwerpunkt ist die Einübung eines verantwortungsvollen und selbstbestimmten Umgangs mit den Neuen Medien und dem Internet. Dabei werden Themen wie z. B. Cybermobbing, Umgang mit Facebook, WhatsApp oder anderen Internetforen, Erstellung eines sicheren Profils, Umgang mit dem Handy (Filme, Fotos) bearbeitet. Seit einem Jahr werden Schüler der 10. Jahrgangsstufe zu Medienscouts ausgebildet, die im Rahmen des „Sozialen Lernens“ bestimmte Einheiten zum Umgang mit den Medien gestalten.

 

4. Kooperation und Selbstdiagnostik

In weiteren Einheiten ist es möglich, mit Hilfe geeigneter Materialien bzw. Methoden, die Kooperationsbereitschaft bzw. die Teamfähigkeit der Schüler zu trainieren und  das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Darüber hinaus erachten wir es als sinnvoll, in größeren Abständen durch verschiedene Verfahren eine Selbstdiagnostik der Klasse durchzuführen, um zu erfahren, wie die Klassenstimmung ist bzw. ersten Mobbingtendenzen entgegen wirken zu können. In diesem Zusammenhang hat sich die Durchführung von Mädchen/Jungenkonferenzen sehr bewährt.

Zeitliche Verteilung der Inhalte

 

Bilderstrecke zu einer Stunde "Soziales Lernen":