Neben Unterrichten, Erziehen, Beurteilen und Innovieren nimmt das Beraten in Konfliktsituationen einen immer größeren Teil der pädagogischen Aufgabe ein. Um die Kolleginnen und Kollegen im Alltag zu entlasten, wurden an unserer Schule einige Lehrkräfte in besonderer Weise für die Beratungstätigkeit fortgebildet. Die dabei häufig praktizierte Systemtheorie führt zu einer neuen Herangehensweise an individuelle Probleme, da nicht das Individuum allein, sondern das entsprechende System betrachtet wird.
Es gibt Situationen im Leben, in denen nicht alles glatt läuft. Die Gründe dafür können vielfältig sein:
Alleinerziehende, Patchworkfamilien, Familien mit den Problemen, die aus der Arbeitslosigkeit erwachsen, Eltern, die sich im Trennungsprozess befinden, Familien mit Migrationshintergrund – es ist nur ein Teil der möglichen Gründe, die die Lebensumstände einiger Menschen erschweren. Diese Menschen bzw. ihre Kinder bedürfen in besonderem Maße einer Unterstützung – wir möchten ihnen über Beratungsangebote vermitteln, dass eine christliche Schule niemanden mit seinen Sorgen allein lässt, dass Probleme gesehen werden und gemeinsam nach Lösungen gesucht wird.
Mobbing – die systematisch ausgeübte psychische und physische Gewalt gegen Mitschüler(innen) wird als besondere Form der Gewalt immer noch viel zu oft tabuisiert – viel zu selten offen angegangen. Ziel des Mobbings ist die soziale Ausgrenzung des Opfers und leider ein verbreitetes Phänomen an deutschen Schulen, das auch nicht vor katholischen Schulen Halt macht.
An der Loburg versuchen wir am Ziel einer mobbingfreien Schule zu arbeiten, in dem wir dieser Problematik auf verschiedenen Ebenen begegnen:
Prävention: Durch die institutionalisierte Einführung eines Anti-Mobbing-Projekttages, der regelmäßig zu Beginn des 2. Halbjahres in den Klassen der 6. Jahrgangsstufe durchgeführt wird, sollen in den Klassen bestehende Missstände erkannt bzw. die Schüler für mögliche Mobbingprozesse sensibilisiert werden. Im Rahmen dieses Projektes erarbeitet ein Team von zwei entsprechend ausgebildeten Lehrkräften theaterpädagogisch mit den einzelnen Klassen mögliche Ursachen und Mechanismen von Mobbingprozessen und entwickelt gemeinsam mit den Schülern sinnvolle Lösungsstrategien.
Einzelberatung: Das Beratungsteam bietet Gespräche für ratsuchende bzw. betroffene Schüler, Eltern und Lehrer an. In diesen Gesprächen werden gemeinsam Lösungsstrategien entwickelt und Hilfen zur Realisierung angeboten.
Wenn wir Problemfelder wahrnehmen, für die wir uns nicht hinreichend kompetent fühlen, oder wir erkennen, dass nur externe Expertise helfen kann, z. B. bei Essstörungen, Neigung zu Autoaggression etc. versuchen wir bei Suche nach professionellen Beratungsstellen behilflich zu sein.