Escape Room - Der Löwe von Münster

19.06.2023
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Escape Room an der Schule? Wie soll das denn gehen? Das sind ein paar der Fragen, die unter uns Schülern der Q1 herumgingen, als wir in der letzten Woche die Nachricht erhielten, dass der Escape Room “Der Löwe von Münster” zu uns an die Loburg kommen würde. 

Einzelnen von uns war dieser Name schon aus dem Unterricht bekannt und andere konnten sich nur wenig darunter vorstellen. Doch als Matthias Hecking  uns ein paar im Escape Room integrierte Gegenstände präsentiert hatte, war schnell klar, die Geschichte dieses mobilen Escape Rooms spielt nicht 21. Jahrhundert.  

Eine alte Schreibmaschine, ein Telefon mit Wählscheibe und ein Projektor, der Fotos in Form von Dias an die Wand projiziert. Alle diese Dinge gehörten in die Zeit von Clemens August Graf von Galen. Er enthüllte im Jahr 1941 in einer Predigt, wie das nationalsozialistische Regime systematisch behinderte und eingeschränkte Menschen ermordete und kritisierte diese Euthanasie stark. 

Da er mit dieser Tat seine Stellung und sogar sein eigenes Lebens aufs Spiel setzte, erhielt er seinen Ehrennamen “Der Löwe von Münster”. 

In diese Thematik durften wir nun in Kleingruppen eintauchen. Wir waren Pfandfinder, die versuchten, ihren Gruppenleiter zu retten und seine Abschriften der verbotenen Predigt zu finden. 

Nun ging es darum, innerhalb von 50 Minuten die verschiedenen Hinweise zu finden. Mithilfe von diesen gut versteckten Details konnten Schlösser geknackt und Rätsel gelöst werden, die zu weiteren Hinweisen und schließlich zu den ersehnten Abschriften führten. 

Dabei war enge Zusammenarbeit und gute Kommunikation innerhalb der Guppe äußerst wichtig.  

Die Zeit lief ab und mit jedem neuen Hinweis wuchs die Spannung. 

Doch war das Rätsel dann endlich gelöst und die Gruppe hielt die Kopien der Predigt in den Händen, war das moralische Dilemma noch nicht vorbei. In der Nachbesprechung ging es um die tiefgründige Frage, was mit den Abschriften nun geschehen sollte und was jeder Einzelne damit gemacht hätte. Verbreiten oder Verbrennen? Das konnte jeder Schüler nur für sich selbst entscheiden, doch als Gruppe konnten wir zu dem Schluss kommen, dass bei dieser Entscheidung die Angst vor dem Regime eine zentrale Rolle spielte. Besonders interessant war die Erkenntnis, dass uns diese Angst im übertragenen Sinne auch heute noch begleitet. 

Die Rückmeldungen zwischen den Schülern waren extrem positiv, wir hatten großen Spaß am Tüfteln und Knobeln. Einige von uns sind sogar auf den Geschmack gekommen und planen bereits den Ausflug in einen weiteren Escape Room. Wie passend, dass wir diese Erfahrung so kurz vor den nun beginnenden Sommerferien machen durften! 

 

Pauline Wallmeier 

 

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