Es ist Zeit für uns zu gehen, wenn es am schönsten ist

01.07.2019
Abitur_2019
Abitur_2019

Am Freitag Nachmittag begann die festliche Abiturentlassung der diesjährigen Abiturientia in der St. Ambrosiuskirche mit einem Gottesdienst. Dieser stand – eine Idee des Vorbereitungsgremiums – ganz im Zeichen der Pusteblume. Wie Schulseelsorger Wolfgang Rensinghoff betonte, ist dies ein sehr passendes Bild, den Schulabschluss zu feiern. Denn wenn Löwenzahn erst einmal angegangen sei, dann zeichne er sich durch sehr feste Wurzeln aus und ein kleiner Windstoß genüge, um die Samen in alle Himmelsrichtungen davonzutragen. In diesem Gottesdienst wurde deutlich, dass in der Stufe nicht einfach nur viele einzelne Elemente lange ein funktionierendes Ganzes gebildet haben, sondern die 138 Absolventen in ihren Loburger Jahren zu einer Gruppe zusammengewachsen sind. Dies wurde am Ende des Entlassgottesdienstes sichtbar, als die gesamte Stufe mit dem Song „Es ist Zeit zu gehen“ der Band Unheilg emotional ihre Dankbarkeit für die Schulzeit zum Ausdruck brachte.

Danach ging es in die Aula zum eigentlichen Festakt, der umrahmt wurde von musikalischen Beiträgen der Loburger BigBand unter der Leitung des Musiklehrers Rainer Kunert. Das erste Wort hatte wie gewohnt Schulleiter Michael Bertels. Nach der Begrüßung, in der er die Absolventen ein letztes Mal als Schülerinnen und Schüler ansprach, würdigte er ihre Leistungen und wagte einen Blick in die Zukunft, indem er skizzierte, dass ihnen mit dem erlernten Wissen und den erworbenen Fertigkeiten die Zukunft offenstehe.

Ulrich Lunkebein, der als Vertreter der Lehrer im Anschluss das Wort an die Abiturienten richtete, gab ihnen mit sehr viel Humor gute Ratschläge mit auf den Weg. Beispielsweise warnte er als Historiker davor, das hohe Gut des Friedens und des Zusammenhalts in Europa durch den aufkommenden Nationalismus zu gefährden. Darüber hinaus verdeutlichte  er ihnen, dass sie die Generation vertreten, die die Verantwortung für die Zukunft trägt, wobei er das Engagement der Schüler gegen den Klimawandel ausdrücklich betonte. Insofern sei ihm um unsere Zukunft nicht bange.

Elternvertreterin Frau Schöppner blickte auf die Höhen und Tiefen der Schulzeit für Schüler, Eltern und Lehrer zurück. Sie berichtete in ihrer Rede aus ihren eigenen Erfahrungen und orientierte sich mit ihren Zukunftswünschen an Goethe: „Zwei Dinge sollten Kinder von ihren Eltern bekommen – Wurzeln und Flügel“. Die Wurzeln seien fest verankert, die Flügel sanft gewachsen, sodass die Absolventen diese nun gebrauchen sollten.

Auch Celina Bethge und Marius Brehm, die als Stufensprecher die Abiturrede der Abiturienten hielten, wussten zu unterhalten. Sie verabschiedeten ihre Mitschüler mit einem Rückblick auf die gemeinsamen Jahre, die vielen außerschulischen Aktivitäten und den Zusammenhalt der Stufe. In einem zweiten Teil dankten sie allen schulischen Akteuren, die ihnen in diesen Jahren mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben.

Fest einplanen sollten die Ehemaligen auch eine Mitgliedschaft im Ehemaligenverein, denn wer einmal Loburger sei, sei immer Loburger, wie Benedikt Giglio in seinem Grußwort betonte. Er wies darauf hin, dass der Ehemaligenverein neben dem steten Kontakt zur alten Schule, den Absolventen vielfältige Unterstützung zukommen lassen könne. Auch er als Italiener mache sich um ihre Zukunft keine Sorgen, wenn er ihr Motto „Bella Ciao – wir drucken unsere Noten selbst“ interpretiere. „Ciao“ beinhalte Abschied und Begrüßung, also Neuanfang, gleichermaßen, und die Abiturientia habe Fertigkeiten und Selbstbewusstsein genug, sich als Partisanen im gesellschaftlichen Umfeld zu beweisen.

Wie an der Loburg üblich wurden an diesem Tag aber nicht nur Schülerinnen und Schüler mit dem Traumdurchschnitt 1,0 ausgezeichnet, sondern auch solche, die sich durch besonderes Engagement hervorgetan hatten. Einigen Schülern wurde von Musiklehrer Rainer Kunert für ihr z.T. langjähriges Engagement in den musikalischen Ensembles der Schule gedankt, Benedikt Giglio zeichnete gleich fünf Schülerinnen und Schüler mit dem Sozialpreis aus und die Fremdsprachenkoordinatorin, Martina Dropmann, überreichte zusammen mit ihrer Kollegin Araceli Gil Martinez die Zertifikate des europäischen Excellenzlabel „CertiLingua“. Außerdem erhielten aus der Hand des Schulleiters Absolventen Preise der akademischen Gesellschaften für die Fächer Mathematik, Physik, Chemie, deutsche Sprache und Religion.

Daran schloss sich der Höhepunkt der Veranstaltung in Form der Übergabe der Abiturzeugnisse an.

Doch ehe die Abiturientinnen und Abiturienten bei Studium oder Ausbildung dem oft zitierten „Ernst des Lebens“ ins Auge blicken, wurde am Samstag erst einmal tüchtig gefeiert - beim Abiball kam das Festzelt im wahrsten Sinn zum Kochen. War es am Freitag schon warm, so war es am Samstag richtig heiß. Bereits kurz nachdem die 138 Abiturientinnen und Abiturienten feierlich ins Festzelt eingezogen waren, wurden die ersten Programmhefte zu Fächern gefaltet, waren die ersten hochhackigen Schuhe von den Füßen gestreift worden, schließlich wollte man noch eine Weile durchhalten…

Wir gratulieren zum bestandenen Abitur und wüschen Euch für euren weiteren Lebensweg alles Gute – die Zukunft steht euch offen, macht etwas draus!