Wunderkinder komponieren - Gesprächskonzert mit Prof. Clemens Rave

19.11.2014
rave
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Am Donnerstag war der Pianist Clemens Rave zu Gast an der Loburg bei den Schülern der Jahrgangsstufe 5 und 6. Zunächst mussten die Anwesenden die Zeit für das erste Klavierstück stoppen - 1 Minute 35 Sekunden - antwortete ein Schüler selbstbewusst und Prof. Rave bekannte, dass er für den Minutenwalzer von Chopin damit wohl zu lange gebraucht habe. Im weiteren Verlauf beleuchtete der Pianist das biographische Umfeld von Mozart und gab weitere Infos und Anekdoten zu den Kompositionen. Dabei verstand er es, das Vorwissen der Schüler gut in seinen Vortrag einzubinden. Vielen ist bekannt, dass Mozart mit vier Jahren bereits anfing zu komponieren. Neu war den meisten, dass dieser in den jungen Jahren vorwiegend in freudigen und strahlenden Dur-Tonarten schrieb, während er sein erstes Stück in eher düsterem Moll mit sieben Jahren nach einer schweren Krankheit auf einer Reise nach Holland komponierte.

Rave brachte viele frühe Kompositionen von Beethoven, Chopin und Liszt auf dem Flügel zu Gehör und man wunderte sich sehr über den hohen Schwierigkeitsgrad dieser Stücke und die pianistischen  Fähigkeiten, die diese Komponisten bereits im Alter von 7-12 Jahren besaßen.

Besonders hellhörig und interessiert zeigten sich die Schüler, als Rave mit diversen bekannten Filmmusiken von James Bond, Fluch der Karibik usw. die Aufmerksamkeit auf sich zog. Weniger bekannt war dagegen der Komponist Korngold, dessen Filmmusik sogar durch zwei Oskars ausgezeichnet wurde. Korngold schrieb im Alter von 12 Jahren bereits virtuose Werke, die kaum spielbar waren. Clemens Rave präsentierte am Ende Korngolds Vertonungen der Märchen „Rübezahl“ und „Schneewittchen“. Auf Raves Frage, wer von den anwesenden Schülern schon eigene Musik komponiert habe, meldeten sich zwei Mutige. Vielleicht werden wir von ihnen in Zukunft auch etwas hören???  

Rainer Kunert