Die alte Wellmeyer-Schmiede in Bad Laer wird zur Ideen-Schmiede. Die Unternehmer Heiko und André Schulte-Südhoff bauen ihre Räumlichkeiten im Ortskern des Kurortes um: Hier zieht noch im Juni das Schüler-Forschungs-Zentrum (SFZ) Osnabrück mit einem neuen Angebot ein. „Nach den Sommerferien können die ersten Mädchen und Jungen hier forschen, tüfteln und sich ausprobieren“, so Dr. Frank Baller vom Vorstand des SFZ Osnabrück. Ermöglicht hat das der Landkreis Osnabrück mit einer großzügigen Förderung: „Das neue Schüler-Forschungs-Zentrum Bad Laer ist ein Baustein in unserer Strategie, junge Menschen für Naturwissenschaften und Technik zu begeistern“, sagte Landrat Dr. Michael Lübbersmann jetzt bei einem Rundgang mit Baller, dem Bad Laer Bürgermeister Tobias Avermann und dem Geschäftsführer der Landkreis-Wirtschaftsförderung WIGOS, Siegfried Averhage.
Begrüßt wurden die Gäste von den Hausherren, den Schuko-Geschäftsführern Heiko und André Schulte-Südhoff. Den beiden Hauptinitiatoren des Projektes war die Freude anzumerken: „Der größte Schatz, den Deutschland hat, ist das Wissen der jungen Menschen. Und wir geben ihnen hier eine Plattform, um sich auszutoben und spielerisch dieses Wissen zu erweitern“, skizzierte Heiko Schulte Südhoff. Die angrenzende Halle, die künftig flexibel für die Schaltschrankproduktion oder als Veranstaltungsräumlichkeit genutzt werde, könne außerdem mit Ausstellungen und Events für das SFZ werben, ergänzte André Schulte-Südhoff.
Auch die Gemeinde beteiligt sich an der Finanzierung: „Ich freue mich sehr, dass die Schülerinnen und Schüler in Bad Laer und Umgebung künftig die Chance haben, dieses tolle Angebot zu nutzen“, betonte Bürgermeister Avermann. Die Infrastruktur sei hervorragend, vom Glasfaserkabel im Boden bis zur Bushaltestelle vor der Tür. Bad Laer als Standort des neuen SFZ hat außerdem noch einen ganz besonderen Vorteil für das interkommunale Projekt: Die Nähe zur nordrhein-westfälischen Grenzen macht es möglich, dass auch das Gymnasium Johaneum Ostbevern und das CJD Gymnasium in Versmold künftig die Einrichtung nutzen werden.
Rund 100 solcher außerschulischen Forschungszentren gibt es bereits in Deutschland. Das Schüler-Forschungs-Zentrum Osnabrück ist ein gemeinnütziger Verein und finanziert sich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Zahlreiche Unternehmen aus der Region beteiligten sich bereits: Neben Schuko etwa die Landtechnikhersteller Amazone und Class, Höcker Polytechnik aus Hilter und die Unternehmen NZR und TKT Kunststofftechnik aus Bad Laer. Als beitragszahlende Mitglieder sind sie eine der Stützen des Vereins - und das SFZ hofft auf das Engagement weiterer Firmen. „Die Wirtschaft braucht junge Menschen, die sich für die MINT-Fächer interessieren – das sind unsere Fachkräfte von morgen“, zeigte sich auch Landrat Lübbersmann überzeugt. Deshalb seien die Schulen eng in das Projekt eingebunden. Sie können künftig mit Schülergruppen das SFZ besuchen, ebenso können aber auch einzelne Jugendliche die neue Einrichtung mit ihren Angeboten zu ihrer liebsten Freizeitbeschäftigung am Nachmittag machen.
„Themen sind dabei etwa die Robotik oder die Mobilität der Zukunft“, erläuterte Baller. Betreut werde das SFZ zum einen durch Lehrerstunden. Dabei teilen sich mehrere Pädagogen ein Lehrerdeputat. Darüber hinaus würden studentische Hilfskräfte der Hochschulen Osnabrück die Jugendlichen bei ihren Wissenabenteuern begleiten. Er wünsche sich jedoch vor allem, dass künftig weitere Stunden für die Pädagogen finanziert werden könnten, unterstrich Baller: „Das schafft Kontinuität und wirkt in die Schulen zurück.“ Der Landrat versprach, dass sich der Landkreis in den ersten drei Jahren weiter finanziell engagieren werde: „Wir wollen Schwung in die Sache bringen und das ist nur möglich, wenn das SFZ mit einem breiten Angebot an den Start geht“, so Lübbersmann.
Pressemitteilung des Landkreises Osnabrück vom22.05.2019