Meine Zeit steht in deinen Händen – Totengedenken 2019

11.11.2019
Totengedenken_2019_01
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Der ein oder andere Ostbeveraner hat sich am Dienstagmorgen nach Allerheiligen sicherlich über die vielen Passanten auf den Straßen gewundert, denn die Loburger Schülerinnen und Schüler hatten sich wieder einmal auf den Weg in die St. Ambrosiuskirche gemacht, um dort mit Lehrern, Erziehern und Mitarbeitern das traditionelle Totengedenken zu feiern.

Dort angekommen, wurden die rund 1000 Loburger von Schulseelsorger Wolfgang Rensinghoff und Pfarrer Marco Klein, die den Gottesdienst zelebrierten, begrüßt. Dabei wies Wolfgang Rensinghoff darauf hin, dass jeder einzelne mit einer anderen Betroffenheit in der Kirche sitze, da zuvor rund 100 Namen von verstorben Angehörigen der Loburger gesammelt wurden, und bat zugleich um Verständnis und eine angemessene Atmosphäre.

Thematisch wurde das Totengedenken in diesem Jahr an ein Projekt der Diplomdesignerin Brinja Steinweg angelehnt, die einen ganz besonderen Sarg entworfen hat: das Soulinn. Man kann sich vorstellen, dass diese alternative Gestaltung zunächst für Irritationen sorgte.

Wie Wolfgang Rensinghoff erläuterte, ist die Idee hinter diesem ungewöhnlichen Sarg, dass die Menschen in ihm für ihre letzte Reise gebettet werden. In diesem „Seelenhotel“, wie „Soulinn“ wörtlich übersetzt werden könnte, gehe es nicht darum, einen Wohlfühlort zu finden, sondern es handle sich dabei um eine Durchgangsstation, weshalb der Sarg die Form eines Kokons einer verpuppten Seidenspinnerraupe habe. Die Designerin möchte damit die Assoziation schaffen, dass ähnlich wie aus diesem Kokon der Schmetterling schlüpft, auch für den Menschen der Tod nicht das Ende bedeutet.

“Ich denke an so vieles seitdem du nicht mehr bist// Denn du hast mir gezeigt// Wie wertvoll das Leben ist“, so lauten Zeilen aus dem Lied „Geboren um zu leben“ von Unheilig, das Kimia Mirzaie Danesh aus der Q1 passend zu diesem  Gedenken an liebe Menschen, die uns eine Zeit lang auf unserem Weg begleitet haben, interpretierte. Nicht nur sie, sondern auch die Sisters, Frau Scheipers, Frau Fietz und Herr Frönd, die die musikalische Gestaltung übernommen hatten, bekamen im Anschluss an den Gottesdienst großen Applaus.

Ein herzliches Dankeschön geht wie in jedem Jahr an alle, die die Totengedenkfeier vorbereitet, gestaltet und mitgefeiert haben.

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