Marianne Grave-Wolf

28.11.2018
Marianne-sw3
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Still war es am Montagmorgen im Lehrerzimmer. Die Nachricht, dass Marianne Grave-Wolf verstorben ist, sorgte für große Betroffenheit. Zu frisch war noch die Erinnerung an einen lieben Menschen und auch an ihre Verabschiedung am Ende des letzten Schuljahres.

Wir wussten alle um ihre schwere Erkrankung und ahnten wohl, dass der Abschied kommen würde. Aber alle Kolleginnen und Kollegen und auch die Schülerinnen und Schüler haben gehofft, dass ihr noch mehr Zeit bliebe, um gemeinsam mit ihrem Mann, unserem Kollegen Georg Wolf, und ihren Kindern und vor allem auch den Enkelkindern den Ruhestand zu genießen. Diesen hatte sie aus eigenem Entschluss immer wieder herausgeschoben. Zu gerne war sie über all die Jahrzehnte Lehrerin gewesen. Und ihr Ziel war es, ihre letzte Klasse, die sie als Klassenlehrerin hatte, bis zum Ende der Sekundarstufe I zu betreuen. Das hat sie geschafft mit großer Disziplin und nie nachlassendem Einsatz.

Uns Kolleginnen und Kollegen hat das sehr beeindruckt und Marianne wurde uns dadurch zu einem Vorbild. Bis zum Ende ihrer Dienstzeit hat sie ihren Unterricht vorbildlich organisiert und durchgeführt und dabei immer ihren mitfühlenden Blick auf die Schülerinnen und Schüler mit all ihren Problemen gerichtet. Als Deutschlehrerin war sie sehr interessiert an Sprache und Literatur und als Biologielehrerin sorgte sie sich um den Erhalt der belebten Natur.

Auf dem Weg zur Loburg holte man sie in den letzten Monaten häufig ein. Sie fuhr weiter Fahrrad, wurde aber immer langsamer. Etwas Liebes hatte sie immer zu erzählen. Dann aber sagte sie meistens: „Fahre du schon mal, ich brauche noch was“.

Marianne, du wirst fehlen.

Aloys Kleine Büning