Zwei Wochen voller ereignisreicher Tage und wunderbarer Erlebnisse liegen hinter uns, die wir, die deutschen SchülerInnen von der Loburg, mit unseren indischen Freunden von der DPS Rohini in Delhi als auch den deutschen und den indischen LehrerInnen zusammen verbracht haben.
Nach viel Aufregung und wochenlanger Vorfreude konnten wir unsere indischen Gäste endlich am 5. Juni an der Loburg begrüßen. Da wir uns schon bereits im Vorfeld mit unseren AustauschpartnerInnen, z.B. über WhatsApp, kennenlernen konnten, fanden sich die PartnerInnen recht schnell zusammen und man konnte sich bereits über einige Dinge austauschen. Am Nachmittag stand zu Hause bereits ein erstes Kennenlernen mit den anderen Familienmitgliedern auf dem Programm.
Da unsere Gäste bereits in der Mitte der Woche angekommen waren, brauchten wir nicht mehr lange auf den lang ersehnten Ausflug nach Berlin warten, der am Wochenende stattfinden sollte. Davor standen noch zwei Tage Schule an, in denen die indischen SchülerInnen von unserer Schulleitung begrüßt wurden und zusammen mit ihren PartnerInnen bereits erste Eindrücke zum deutschen Schulsystem und natürlich zur deutschen Lebensweise sammeln konnten.
Schließlich war es so weit und wir fuhren alle zusammen nach Berlin. Das Programm dort umfasste selbstverständlich historisch-politische Programmpunkte, wie zum Beispiel die Besichtigung des Brandenburger Tors und des Reichstags (vor allem der Reichstagskuppel), aber es gab auch touristische Aspekte. So hatten wir eine Stadtführung und konnten eine Bootsfahrt auf der Spree genießen. Natürlich sind wir in unserer Freizeit auch viel zum Shoppen gegangen oder haben Spiele gespielt. Es war ein sehr schönes Wochenende mit vielen neuen Erfahrungen für unsere Gäste.
Am Montag begann dann unsere Projektarbeit mit dem Thema „The Concept of Happiness in India and Germany – A Comparative Study Concerning Social, Politial and Religious Aspects“, wobei der erste Teil in Deutschland erarbeitet wurde (Schwerpunkt Präsentationen anhand von Postern für den „Tag der Offenen Tür“ und Erstellung eines Motivations-Films) und der zweite Teil beim Rückbesuch in Indien im Herbst erarbeitet wird (Schwerpunkt soll eine digitale Umsetzung des Projektes sein). Das Arbeiten an diesem Projekt hat uns allen sehr viel Spaß gemacht, auch deshalb, weil wir viele Dinge von indischer sowie von deutscher Seite aus über das andere Land lernen konnten, z.B. über dessen Geschichte, Politik und Religion. Ein weiterer Vorteil der Projektarbeit ist, dass wir dadurch im Rahmen der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) Fördergelder für unseren Austausch bekommen konnten.
In dieser Woche standen aber nicht nur die Arbeit an unserem Projekt und der normale Unterricht auf der Tagesordnung, sondern auch viele Ausflüge. Am Dienstag besuchten wir beispielsweise den Bürgermeister von Ostbevern, der uns viel über sein Amt und Ostbevern berichtete und mit uns diskutierte und am Mittwoch ging es für einen Tagesausflug nach Münster, wo wir einen Rundgang auf dem Wochenmarkt unternahmen und den Friedenssaal besuchten, der unseren Gästen einen Eindruck von deutscher Geschichte vor Ort vermitteln konnte.
Am Freitag stand dann für viele der „schönste“ Ausflug in dieser Woche auf dem Programm: ein ganzer Tag in Köln. Dort bekamen wir eine sehr informative und detailreiche Führung, die uns über die Erbauung des Kölner Doms aufklärte und einige andere Sehenswürdigkeiten rund um den Dom zeigte. Danach unternahmen wir zusammen einen Gang zum Rheinufer, bevor unsere Freizeit begann. Diese nutzten wir, wie auch schon in Berlin und Münster, zum Shoppen und Essen, aber auch für einen Besuch auf der Fan Zone. Denn an diesem Tag hatte die UEFA-Europameisterschaft 2024 im Fußball in Deutschland begonnen und Köln war einer der Austragungsorte. Deshalb war dort eine Fan Meile mit vielen Ständen und Live-Musik aufgebaut, die uns sehr beeindruckte, da sich dort bereits viele Fans tummelten. Am Abend haben sich dann auch viele deutsche und indische PartnerInnen zusammen oder in kleinen Grüppchen das erste Spiel der EM Deutschland gegen Schottland angeschaut.
Am Wochenende war wieder viel Zeit für das deutsche Familienleben. Diese Zeit nutzten einige für einen Ausflug in die Niederlande oder sie unternahmen viele unterschiedliche Freizeitaktivitäten.
Die Zeit verging wie im Fluge und schon stand die Fertigstellung des Projektes und die anschließende Präsentation der Projektarbeiten an, die wir der Presse, einigen interessierten SchülerInnen und auch LehrerInnen sowie der Schulleitung vorstellen durften. Wir freuen uns jetzt schon sehr darauf, dieses Projekt im Herbst in Delhi mit unseren indischen Freunden fortzuführen.
Zum Abschluss des Präsentationstages gab es am Abend unsere Farewell-Party, die wir netterweise bei den Eltern einer deutschen Gastschülerin feiern durften. Wir hatten alle nochmal richtig viel Spaß zusammen und konnten die vergangenen zwei Wochen Revue passieren lassen. Am nächsten Morgen war dann leider der endgültige Abschied, der schon sehr schmerzte, doch die Vorfreude auf den Rückbesuch in Indien im Herbst war ab diesem Zeitpunkt schon größer.
Wir möchten uns an dieser Stelle auch nochmal bei unseren LehrerInnen bedanken, die das alles so großartig organisiert und viel Zeit in diesen Austausch gesteckt haben. Es war eine ganz tolle Erfahrung und wir können es schon jetzt kaum noch abwarten, unsere indischen Freunde im Herbst wiederzusehen!
Jesper Haumann, Q2