Erste Chor- und Orchesterfahrt der Loburg – ein voller Erfolg

15.02.2024
Orchesterfahrt_2024 (1)
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Ein besonderes Highlight für alle Musikanten der Loburg konnte in diesem Jahr Premiere feiern: Im Rahmen der Chor- und Orchesterfahrt fuhren 35 SchülerInnen, des Loburger Orchesters und der Sisters, in Begleitung von Frau Scheipers, Frau Mai-Schier und Herrn Frönd, zum ersten Mal nach Nottuln, um dort an drei Tagen kräftig zu singen, zu musizieren und ganz viel Spaß zu haben.

Am Montag ging es nach einem Mittagessen im Schloss für alle mit dem Bus nach Nottuln, mit Ausnahme von Herrn Frönd, der die Musikinstrumente mit dem Auto zur Jugendherberge brachte. Auf der dreiviertelstündigen Busfahrt zeigten besonders die Oberstufenschüler bereits lautstarke Freude am Singen, was sie in Nottuln noch unter Beweis stellen sollten.

Nach Ankunft und Zimmerbelegung in der Jugendherberge begannen zügig die Proben der beiden Gruppen. Fleißig wurden vor und nach dem Abendessen die musikalischen Weichen für die restlichen Proben der Fahrt gestellt, sodass Stimme, Posaune, Cello, Schlagzeug und Co schon am ersten Tag mächtig in Einsatz kamen. Den ersten Abend verbrachten manche auf ihren Zimmern, andere gingen im Regen joggen und wieder andere saßen noch bis spätabends im Freizeitbereich der Jugendherberge bei Gesellschaftsspielen zusammen.

Der Dienstag begann um 8:15 Uhr, für manche auch etwas später, mit einem gemeinsamen Frühstück, etwas müden Augen, doch viel Motivation. Während die Sisters ein Starke-Mädchen-Songs-Medley übten, konzentrierte sich das Orchester auf die Musik der James-Bond-Reihe. Alle erarbeiteten Stücke werden selbstverständlich beim Schulkonzert am 15. März präsentiert, wozu auch das Orchester und die Sisters jetzt schon herzlich einladen.

Am Nachmittag, während einer längeren Probenpause, erkundeten einige in Kleingruppen die Supermärkte Nottulns oder das Gelände der Jugendherberge, bis es dann am Abend wieder ans Proben ging. Als Gemeinschaftsprojekt übten beide Gruppen gemeinsam das Lied „Top of the world“ von den Carpenters ein, was für die Instrumentalisten zuerst ungewohnt war. Doch mithilfe der geübten Sisters fiel es später allen leicht, auch das körpereigene Instrument zu benutzen.

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Nach einer guten Portion Schnitzel mit Gemüse und Reis war es dann so weit: Die bereits groß angekündigte Talent-Show sollte am Dienstagabend im Keller der Jugendherberge stattfinden. Neben großartigen Gymnastik-Darbietungen, die im Vorhinein von vielen turnerisch begabten Mädchen einstudiert wurden, überzeugten auch Mats und Leonard aus dem Orchester mit einem selbstgedrehten Film, der Musik als unbesiegbare Waffe zum Thema hatte.

Auch um Musik ging es im folgenden Text von Mia, der eigens für die Orchesterfahrt angefertigt wurde.


Seht ihr sie?

Seht ihr sie durch diese Räume schweben, wie sie tanzt und springt?

Spürt ihr sie, wie sie es schafft, euren Verstand zu umweben, sie nicht klangt, doch klingt?
Es ist schwer, ihr zu entgehen, eigentlich kann man sie nicht übersehen, weil sie eure Sinne einklammert, sie sucht und fängt und lässt euch jahrelang nicht los,

so treibt ihr hinunter den reißenden Fluss, nur auf ihrem Floß.

Sie lässt euch alles fühlen, das Wasser im Gesicht, wie es eure Lider tränkt,

harscher Wind, der euch ins Dunkle lenkt.

Aber auch die Angst, die unter eurem Herzen schlägt,

die Trauer, die Tränen eure Wangen hinunterträgt.

In ihrem Rhythmus wacht ihr, lebt ihr, lacht ihr, tanzt ihr, schreit ihr

„Was machen wir überhaupt hier?“

 

Sie war schon immer da.

Wer weiß schon, wie die Neandertaler sie nannten, als sie hörten, wie Zweige unterm Sternhimmel brannten.

In den Spiegelsälen dieser Welt schwang sie ihre Bänder und zertanzte Schuh um Schuh,

Und brachte wahrscheinlich sogar Klein-Napoleon zur Ruh.

Im Abgrund der Zeit, in der Nachbarn sich nicht trauten,

und Kinder dunkel aus ihren Augenhöhlen schauten,

in der Menschen systematisch starben,

war es vielleicht sie, die Wunden ließ vernarben.

 

Wer hat sie zuerst gesehen?

Wer hat sie zuerst gehört?

Gibt es sie überhaupt?

Schleicht durch Gassen, in neue Räume, durch Berge und Flüsse,

eine leise flüsternde Illusion, die in der Gesamtheit ihrer Melodien ein Lied der Welten ergibt.

Man denkt, sie wandelt ihre Gestalt.

Aber in Wahrheit, in Wahrheit ist sie eine Gewalt.

Immer wieder neu, aber doch so alt,

wie sie durch Wände schallt,

in kleinen Kreisen und immer größer widerhallt.

Nur sie, ganz allein, hält uns zusammen,

Steht selbst Wut in Flammen

Und lässt uns klein,

Aber zusammen unendlich groß sein.

Vielleicht hörst du sie morgen, bald oder schon seit Jahren.

Grüß sie von mir, lass sie nicht schweigen, nein niemals.

 

Denn was am Ende übrigbleibt, ist sie.

Sie ist die einzig menschengemachte Magie.

Nutz sie also, steig auf ihren Pfad, spring und flieg.

Meine Damen und Herren, sie ist die Musik.


Im Anschluss spielten alle zusammen eine große Runde „Die Werwölfe von Düsterwald“, bei der am Ende die Werwölfe unter Leitung von Herrn Frönd gewannen. Den restlichen Abend wurde im Gebäude der ganzen Jugendherberge Fangen oder, etwas ruhiger, „Bomb Party“ gespielt. Als dann die Jungs aus der Q1 um halb eins bemerkten, dass sie ihren Zimmerschlüssel im bereits abgeschlossenem Probenraum vergessen hatten und sie deshalb Frau Mai-Schier wecken mussten, war auch der Dienstag für viele erst zu später Stunde beendet.

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Am Mittwoch war Abreisetag, da galt es zu packen, zu fegen und noch ein letztes Mal zu proben. Zimmerräumung, Schlüsselübergabe und Instrumentenabbau verliefen tadellos, sodass auch die letzte gemeinsame Chorprobe problemlos vonstattengehen konnte. Über Pizza als letztes Mittagessen freuten sich alle, bis danach der Bus alle wieder zurück zur Loburg brachte.

Die Fahrt war eine tolle Gelegenheit für alle, enger zusammenzuwachsen und auch einmal außerhalb der Proben Zeit miteinander zu verbringen. Ein besonderer Dank gilt natürlich Frau Scheipers, Frau Mai-Schier und Herrn Frönd, die uns alle drei Tage lang betreut und uns viel Spaß am Musizieren bereitet haben. Also – auf eine weitere Fahrt im nächsten Jahr!

Texte: Mia Pfüller