Niemand in der Geschichte hat länger im Dienst der Loburg gestanden als Ulrich Lunkebein. Vor über vierzig Jahren begann er hier als Referendar. Nach dieser langen Zeit durften wir ihn am letzten Schultag des Schuljahres in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden. Nachdem sich morgens die SchülerInnen in der Aula und im Gottesdienst für seinen beeindruckenden Einsatz bedankt hatten, kam das ganze Kollegium im Rittersaal zusammen, um das Wirken des lieben Kollegen Ulli noch einmal Revue passieren zu lassen. Michael Bertels zählte zunächst einige Aktivitäten auf, mit denen Ulli die Loburg in all den Jahren maßgeblich mitgeprägt hat. Die Fachschaften konkretisierten das dann in launigen Beiträgen und Spielen.
Die Fachschaft Sport spielte zunächst die Geschichte des Faches auf der Loburg vor und würdigte dadurch die Rolle, die Ulli bei der Entwicklung eines modernen Sportunterrichts und bei der Integration der Mädchen hatte. Die Historiker bedankten sich mit einem selbst verfassten Lied und betonten wie leidenschaftlich Ulli den SchülerInnen immer wieder Geschichten aus der Geschichte erzählt hat und mit welchem Einsatz er Freiheit und Demokratie vermittelt hat:
Die Künstler hatten ein Quiz vorbereitet, das Ulli mit Hilfe des Kollegiums mühelos bewältigte. Mit beeindruckenden persönlichen und emotionalen Erzählungen erinnerten sie an einen Pädagogen mit ungewöhnlichen Ideen und Methoden. Bei der künstlerischen Gestaltung der Loburg hat Ulli wohl am nachhaltigsten gewirkt. Zahllose Kunstwerke im Innen- und Außenbereich werden wohl noch Jahrzehnte das Bild der Loburg prägen. Sein bekanntestes Werk ist wohl das „kaputte Auto“ (so der Wortlaut eines Schülers), das schon in zahlreichen Publikationen über das Münsterland besprochen wurde.
Auch das b-team, eine außerordentlich rüstige Kollegenradtruppe, würdigte den Sportskameraden Ulli mit Hinweis auf merkwürdige Trinkgewohnheiten. Wolfgang Rensinghoff schenkte ihm, der so manches sakrale Kunstwerk geschaffen hat, ein Kreuz aus Holz, das beim Umbau des Schlosses gerettet werden konnte.
Es gibt wohl keine Kollegin und keinen Kollegen auf der Loburg, die oder der neugieriger und interessierter auf diese Welt schaut und das in unterschiedlichsten Bereichen. Überall ist er auf der Suche, sei es als Künstler, der neue Techniken und neue Motive erschließt, sei es als Sportler, der neue Sportarten ausprobiert, sei es als Mitarbeiter der Caritas oder als grüner Politiker, dem das Schicksal der Menschen und unseres Planeten ein Herzensanliegen ist. Neugierig ist er aber vor allem auf seine Mitmenschen, auf ihre Fähigkeiten und Gedanken. Und deswegen wird er uns auch erhalten bleiben, beim Radfahren, beim Volleyballspielen und als häufiger Gast in der Schule und im Kollegium. Wir bestehen darauf.