Ein grandioses Gastspiel im Rittersaal

25.09.2023
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Mit „Cello Duello“ gastierte am Sonntag, den 24. September, ein Duo im Rittersaal, wie es bislang im Rahmen der Loburger Schlosskonzerte noch nicht zu hören gewesen ist – und zwar nicht nur aufgrund der ungewöhnlichen Besetzung mit zwei Cellisten, sondern vor allem auch deshalb, weil Jens Peter Maintz und Wolfgang Emanuel Schmidt ihre Instrumente mit einer virtuosen Meisterschaft beherrschen, die wahrlich ihresgleichen sucht und von den ersten Takten des Konzertes an für sichtlich, später auch hörbar, große Begeisterung beim Publikum sorgte.

Bei einem gemeinsam besuchten Meisterkurs fanden Maintz und Schmidt in den frühen 1990er Jahren als Duo zusammen und geben seitdem unter dem ebenso klangvollen wie programmatischen Namen „Cello Duello“ Konzerte auf der ganzen Welt. Beide sind zudem überaus erfolgreich als Solisten, Kammermusiker und Hochschulprofessoren tätig. Ein glücklicher Umstand also, dass „Cello Duello“ nun erstmals auch in Ostbevern Station gemacht hat, und ein würdiger Auftakt für den Neubeginn der fortan vom Kulturforum Ostbevern organisierten Loburger Schlosskonzerte nach mehr als einem Jahr Pause.

Das Konzert begann zunächst klassisch-beschwingt mit einem Duett von Haydn, auf das eine eigens für „Cello Duello“ komponierte Toccata von Sören Nils Eichberg folgte, eine rhythmisch markante Komposition, die wunderbar zeigte, wie mitreißend und bewegend neue Musik sein kann. Ein hochmelodisches, von Maintz und Schmidt arrangiertes „Cantabile“ aus der Feder von Paganini und ein Stück von Adrien-François Servais, eines hierzulande kaum bekannten französischen Komponisten und seinerzeit gefeierten Cellisten, rundeten das Programm bis zur Pause ab. Wie Maintz erzählte, gehört Servais zu den prominenten Vorbesitzern eben jenes bereits im späten 17. Jahrhundert gebauten Instruments, auf dem er nun selbst seit langer Zeit spielt.

Nach der Pause erfreuten die beiden Cellisten ihr Publikum zunächst mit einer Suite von David Popper, von der besonders der langsame vierte Satz aufgrund seiner melancholischen Intensität beindruckte, um anschließend den offiziellen Teil ihres Programms mit Paganinis famoser „Moses-Fantasie“ zu beenden, die seit jeher zum festen Repertoire von „Cello Duello“ gehört. Anhaltender Applaus und Standing Ovations sorgten schließlich dafür, dass Schmidt und Maintz noch zwei Zugaben spielten, bevor sie die Bühne des sonnendurchfluteten Rittersaals endgültig verließen. Dass die beiden Musiker in nicht allzu ferner Zukunft einmal wieder nach Ostbevern zurückkehren mögen, ist ein Wunsch, den wohl alle Besucherinnen und Besucher dieses unvergesslichen Konzertes miteinander verbindet.