„Verschwende nicht so viel Wasser!“ – Das sagen vielleicht manchmal eure Eltern zu euch. Aber warum? Ist denn nicht genug Wasser in den Ozeanen vorhanden? Leider Nein! 97% des Wassers auf der Erde sind Salzwasser und ungenießbar. Die restlichen 3% Süßwasser bilden die Lebensgrundlage für Mensch, Tier und Pflanze und befinden sich in Flüssen und Seen, im Eis sowie im Grundwasser.
Dass die Vereinten Nationen die Trinkwasserversorgung sowie den Kampf gegen wachsende Wüstenbildung als zwei der 17 Ziele für Nachhaltigkeit formuliert hat, beweist, wie wichtig das Thema Grundwasser für unsere Zukunft sein wird.
Wasserschutzgebiete sind mit einem blauen Schild gekennzeichnet. Das Grundwasser wird in Ostbevern und Umgebung aus Wasserschutzgebieten durch mehrere Brunnen aus der Tiefe nach oben befördert, im Wasserwerk aufbereitet und durch Rohre in die Haushalte gepumpt. Um das kostbare Trinkwasser zu sparen, gibt es seit einigen Jahrzehnten immer neue Techniken, das Grundwasser aus dem eigenen Garten für Waschmaschinen, Toiletten etc. zu nutzen.
Grundwasser befindet sich unter der Erde. Mal sammelt es sich nur 1 Meter unter der Erdoberfläche an, manchmal in 50 m Tiefe. Regen, Schnee und Hagel werden vom Erdboden aufgenommen. Das Wasser fließt durch die Hohlräume der Erdschichten. Bei dieser Bewegung durch den Untergrund wird das Wasser nicht dreckig. Ganz im Gegenteil. Der Dreck bleibt an den Erdpartikeln hängen. Das Wasser wird auf natürliche Weise gefiltert und gesäubert. Schichten, die Wasser schnell versickern lassen, nennt man Grundwasserleiter. Irgendwann wird die Erdschicht zu dicht oder ganz undurchlässig, wie z.B. bei den Grundwasserhemmern Lehm, Ton oder Stein. Das Wasser sammelt sich oberhalb dieser Schicht und bildet den Grundwasserkörper. Es bewegt sich weiter – etwa in Richtung eines Bachs. Auf diese Weise können Pflanze, Tier und Mensch wieder darauf zugreifen.
In vielen Regionen der Welt wird aus dem Grundwasser Trinkwasser gewonnen. Daher ist es besonders wichtig, das Grundwasser nicht zu verunreinigen. Leider gelangen oft zu viel Dünger und Pflanzenschutzmittel, die in der Landwirtschaft und im eigenen Garten verwendet werden, in den Boden. Durch stetig gewachsene Tierbestände in der Landwirtschaft wird mehr Gülle auf die Äcker gespritzt. Dadurch ist die Nitratbelastung des Wassers in vielen Regionen Deutschlands sehr hoch, was langfristig zu Gesundheitsschäden führen kann. Auch andere Ackerpflanzen nehmen das Nitrat über ihre Wurzeln aus der Erde auf. Nitrat kann im Körper in giftiges Nitrit und in krebserregende Nitrosamine umgewandelt werden.
Früher wurde das vom Menschen verdreckte Abwasser nördlich von Münster in den Rieselfeldern verteilt. Das verschmutzte Wasser versickerte („rieselte“) und wurde durch die Erdschichten wieder gereinigt, so dass neues sauberes Grundwasser abgepumpt werden konnte. In diesen weitläufigen Rieselfeldern machen bis heute Tausende von Zugvögeln auf dem Weg in den Süden Rast. Dieses wertvolle Biotop wird aus diesem Grund geschützt.
Das Ruhrgebiet ist durch den intensiven Bergbau und das Einsacken der vielen Kohleschächte mancherorts abgesackt. Wenn nicht riesige Pumpen fortwährend Grundwasser unter den Großstädten abpumpen würden, verwandelten sich Teile des Ruhrgebiets langfristig in einen riesigen See.
Insgesamt ist der Grundwasserspiegel jedoch durch die geringeren Niederschläge und heißen Sommer der letzten Jahre immer weiter abgesackt. Dies gefährdet auch unsere Waldbäume, da ihre Wurzeln nicht mehr bis zum lebensnotwendigen Gut hinabreichen.
Die Gräfte von Schloss Loburg hat mit den sinkenden Wasserständen zu kämpfen. Falls das Wasser die Eichenstämme, auf denen das Schloss steht, nicht mehr umschließen sollte, wird das Holz über kurz oder lang verfaulen.