Schüler Michael Gerversmann und Schulseelsorgerin Franzis Niehoff zu Gast im Podcast

02.05.2023
Podcast_Franzis
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„Woche für das Leben“: Kirchen nehmen Jugendliche der „Generation Z“ in den Blick

 

Schüler und Schulseelsorgerin der Loburg zu Gast im Podcast

 

Ostbevern (pbm/acl). Michael Gerversmann zögert nicht lang: „Ja, ich habe Angst vor der Zukunft“, gibt er zu. „Es heißt immer: ‚Du wirst keine Rente haben, Du wirst diese und jene Probleme haben, dann noch der demografische Wandel und die Klimakrise…‘ – wenn man das alles hört, dann macht man sich natürlich Sorgen“, sagt der 16-Jährige, der das Gymnasium Johanneum in Ostbevern besucht und im Internat auf Schloss Loburg lebt. Michael gehört zur Generation Z und damit zu der Zielgruppe, die die „Woche für das Leben“ in den Mittelpunkt rückt.

Noch bis zum 29. April zeigt die gemeinsame Initiative der katholischen und evangelischen Kirchen in Deutschland auf, wie die Kirchen die junge Generation, die besonders durch Krisen wie die Pandemie, den Klimawandel und den Ukraine-Krieg geprägt ist, bei ihren Fragen und Ängsten begleitet. Das Motto der 28. ökumenischen „Woche für das Leben“ lautet „Generation Z(ukunft). Sinnsuche zwischen Angst und Perspektive“.

Dieses Thema greift auch die neue Folge von „kannste glauben“, dem Podcast des Bistums Münster, auf. Michael Gerversmann und Franzis Niehoff, Schulseelsorgerin an der Loburg, geben darin Einblicke in die Themen und Fragen, die junge Menschen beschäftigen. Im Gespräch mit Moderatorin Ann-Christin Ladermann sprechen Michael über seine persönlichen Zukunftspläne und -ängste und Franzis Niehoff über ihre Haltung, mit der sie junge Menschen begleitet.

„Die ‚Gen Z‘ ist immer online und hat so viele Möglichkeiten, wie keine Generation vor ihr, sie steht aber auch unter einem enormen Leistungsdruck“, beschreibt Franzis Niehoff die Generation, der alle zwischen 1995 und 2010 Geborenen angehören. In ihren Gesprächen mit den Schülerinnen und Schülern macht sie die Erfahrung, dass viele stark belastet sind – nicht nur durch persönliche Umstände, sondern auch durch die Krisen in der Welt. „Es ist wichtig, dass sie sich das, was sie belastet, von der Seele reden können und dafür einen geschützten Rahmen bekommen“, erklärt sie einen Kern der Schulseelsorge.

Krisen, die viele beschäftigen, werden zusätzlich in der Gemeinschaft aufgefangen. Gemeinsam mit den Schülern werde das Thema für den alle zwei Wochen stattfindenden Internatsgottesdienst entwickelt. „Ohnmacht war ein Thema, das uns besonders beschäftigt hat“, gibt Franzis Niehoff ein Beispiel für einen Gottesdienst nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges. „Die Ohnmacht benennen zu dürfen und dann zu überlegen, was wir tun können, das war ein intensiver Moment“, erinnert sich die Schulseelsorgerin.

Aufmerksames Zuhören – das wünscht sich Michael besonders von Erwachsenen. „Es verletzt mich, wenn Erwachsene meine Probleme und Ängste nicht ernstnehmen, mit der Begründung, man sei zu naiv oder zu jung“, berichtet er. Wenn Erwachsene zugeben, dass ihnen Fragen und Sorgen aus der eigenen Jugend bekannt vorkommen, ist das aus Sicht von Michael nichts, wofür man sich schämen muss: „Im Gegenteil: Das macht uns, die diese Fragen aktuell haben, Mut!“

Die Episode des Bistums-Podcasts „kannste glauben“ zur „Woche für das Leben“ mit Michael Gerversmann und Franzis Niehoff aus Ostbevern ist auf der Homepage von „kannste glauben“ abrufbar. Zudem können alle Folgen der Reihe bei Youtube, Spotify, podcaster.de, Deezer, Google Play und Itunes kostenfrei angehört werden.