„Von den Schulsystemen wird heute erwartet, dass sie nicht nur Wissen vermitteln, sondern die Entwicklung von Kompetenzen fördern. Humanistisch interpretiert geht das Paradigma der Kompetenz über den Erwerb bestimmter Kenntnisse und Fertigkeiten hinaus. Es bezieht sich auf die Entwicklung aller persönlichen Ressourcen des Lernenden und stellt eine bedeutsame Verbindung zwischen Schule und Leben her. Es ist wichtig, dass die schulische Erziehung Kompetenzen erschließt, die nicht nur die Bereiche Wissen und KnowHow, sondern auch das Zusammenleben mit anderen und das Wachsen an Menschlichkeit betreffen. Das sind beispielsweise Kompetenzen wie die der Reflexion, die uns zu verantwortlichen Urhebern unserer Taten macht, der Interkulturalität, der Entscheidungsfindung oder der Bürgerschaft, die in unserer globalisierten Welt zunehmend von Bedeutung sind und uns direkt betreffen, oder auch Kompetenzen im Bereich des Bewusstseins, des kritischen Denkens oder des schöpferischen oder verändernden Handelns.“ [2]
[1] Die Ausführungen zur Bedeutung der curricularen Eigenprägung für den Fachunterricht am Gymnasium Johanneum sind eingebettet in: Generalvikariat Münster, Hauptabteilung Schule und Erziehung: Eckpunkte. Ein Orientierungsrahmen für die Profilierung katholischer Schulen im Bistum Münster. Münster 2019. Darüber hinaus wurden Ideen für die christliche Eigenprägung gezogen aus: Erziehung und Bildung im Geist der Frohen Botschaft Sieben Thesen zum Selbstverständnis und Auftrag Katholischer Schulen. Hrsg. v. Sekretariat der deutschen Bischofskonferenz. Bonn 2016.
[2] Kongregation für das katholische Bildungswesen: Erziehung heute und morgen. Eine immer neue Leidenschaft. Instrumentum Laboris. Vatikanstadt 2014. S.22.