Loburger Wallfahrt 2017

07.04.2017
Wallfahrt-2017-07
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„Jesus Art" – dieses Motto stellt der ökumenische Kreuzweg der Jugend 2017 voran inmitten von Leid und Schmerz, von Krieg und Konflikt, auf der Suche nach Sinn, und dem, woran Christen glauben.

Auch dieses Jahr nahmen die Loburger das Thema des Kreuzweges für ihre Wallfahrt auf. Bei recht kühlen Temperaturen, aber trockenem Wetter startete die Gruppe von ca. 350 Schülern, Eltern, Lehrern und Erziehern mit Bussen an der Loburg, um in der St. Bartholomäus-Kirche in Einen einen gemeinsamen Gottesdienst zu feiern.

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Die Bilder des diesjährigen Kreuzwegs entstammen ursprünglich einem Projekt mit Jugendlichen. Stencil Art ist die Kunstform der Bilder, bei der zunächst Schablonen mit Motiven aus Pappe oder z.B. Kunststoff geschnitten werden. Diese werden dann etwa mit Farbsprühdosen oder Ölkreide aufgebracht. Das hat eine doppelt faszinierende Wirkung: Jedes Bild ist damit wiederholbar und trotzdem wieder völlig einzigartig. Ihr Ort ist am besten öffentlicher Raum, Stencil ist echte Straßenkunst. Und sie ist «prophetisch»: ihr Anliegen ist meist soziale Kritik oder Bestätigung, das, was einfach mal gesagt oder gesehen werden muss. Das ist Kreuzweg, der für seine Botschaft einsteht.

Die Ideen von Stencil Art finden sich im Titel des Kreuzwegs, aber auch in seiner Gestaltung wieder. Auch die Inhalten und Materialien, Texte, Lieder des Kreuzwegs und die Nutzungsmöglichkeiten orientieren sich an der Stencil Art.

Kreuzweg ist, englisch gesprochen, Jesus Art; Kunst, die von Jesus und dem Weg mit Gott erzählt. Der Weg Jesu mit dem Kreuz steht für: revolutionär, radikal, prophetisch. Das gilt auch heute, gerade mitten in diesen Zeiten.

Mitten in diese Zeiten waren der Jugendkreuzweg 2017 und die Loburger deshalb mit dem Titel «JesusArt» unterwegs. Jesu Art des Glaubens, in den er uns ruft, ist Revolution. In Jesus begegnet dem Menschen die ganz persönliche Hinwendung und Zuwendung der Liebe Gottes. Diese Revolution prägt den Lebensweg Jesu, sie bringt ihm das Kreuz ein. Doch ist diese Umwendung auch Aufruf an mich, sich dem Menschen neben mir zuzuwenden – umso mehr, wenn es um die Verwundeten und die Notleidenden geht.

Doch Jesu Art endet nicht mit dem Kreuz. Er fordert auch uns auf, revolutionär und radikal zu sein: Diese Zeiten, diese Wunden, die Kreuzweg­situationen unserer Welt sind nicht das Ende; nicht in diesen und nicht für alle Zeiten. Sie müssen noch nicht einmal so bleiben. Er ermutigt uns dazu, prophetisch zu sein und Veränderung zu wollen. Er fordert uns auf, seiner Art zu folgen, um anders zu leben, anders zu hoffen, anders zu handeln.

Dieses Thematik griffen die Texte und Bilder auf: Sie erzählten von der Suche nach Gott und von der Suche Gottes nach dem Menschen. Lieder und Instrumentalmusik dienten als roter Faden der Wallfahrt. Zu Fuß mit Kreuz und Fackeln bewältigten die Loburger den Weg zurück, wo in der St. Johannes Kirche die letzte Station eingelegt wurde. Nach dem traditionellen Lied „Von guten Mächten“ klang der Abend bei einem kleinen Imbiss in der Pausenhalle aus.

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Hinweise zur Entstehung des Kreuzes:

Grundlage des Kreuzes ist die schwarze Farbe als Zeichen des Todes.

Sieben weitere übersprühte Farben stehen zur Blut, Tränen, Schmerzen, Misshandlung, Trauer, Gewalt und Angst.

Diese Gefühle kennen wir alle auch aus unserem Leben. Das verbindet uns mit Jesus und seinem Leiden. Eine Wendung bekommt das Kreuz durch den weißen Corpus. Die Farbe Weiß als Farbe des Göttlichen, des Lebens, der Überwindung des Todes weist über das Kreuz hinaus auf Ostern, auf Hoffnung, Auferstehung und ewiges Leben für Jesus und alle Menschen.

Gestaltung: Christian Finke, Jaesung Lee, Yuan Lai und Mengyuan Zhang

Entwurf: Wolfgang Rensinghoff