Der letzte Cherusker geht

05.02.2019
Verabschiedung_Dieter_2019
Verabschiedung_Dieter_2019

Im Teutoburger Wald wohnt er, ganz oben auf der Karbonscholle in Ibbenbüren, und dort wird er jetzt auch seinen Ruhestand genießen, gemeinsam mit seiner großen Familie. Die erschien vollzählig und überraschend an seinem letzten Arbeitstag, der Höhepunkt einer von Emotionen geprägten Verabschiedung. Hans-Dieter Kampmann war viele Jahre u.a. für die Organisation des Bustransports an der Loburg verantwortlich und so hatte seine Familie für die letzte Heimfahrt einen Averesch-Bus organisiert – was lag näher.

Zunächst aber wurde der Pensionär von der Schulleitung und den Kolleginnen und Kollegen geehrt. Michael Bertels verwies auf viele Aufgaben, die er im Laufe seiner Loburger Zeit kompetent wahrgenommen hatte, z.B. die Betreuung des Medienraumes in den Anfangsjahren der Digitalisierung. Heiter wurde es, als die Fachschaften Erdkunde und Mathematik sich verabschiedeten. Hans-Dieter musste an die Tafel. Der letzte Dinosaurier der Kreidedidaktik hatte Aufgaben aus seinen beiden Fächern zu lösen, was leidlich gelang. Anschließend trugen Anna Wehming, Dirk Folker und Patrick Thelen die Ergebnisse eines KollegInnen und SchülerInnen-Feedbacks über die Eigenschaften des Lehrers und Menschen Dieter Kampmann vor. Heraus kam das Bild eines immer souveränen, ausgleichenden  und kompetenten Pädagogen, der Ruhepol und Freund für viele war. Besonders wurde sein Charme gewürdigt, der nie aufdringlich, sondern immer wertschätzend war. Die Stimmung erreichte den ersten Höhepunkt, als das Steigerlied – eine Reminiszenz an das Ende des Ibbenbürener Steinkohlebergbaus – erklang. Natürlich mit abgeändertem Text, in dem noch einmal die Eigenschaften und Eigenarten des scheidenden Kollegen gewürdigt wurden, die uns sehr fehlen werden.

In gewohnt launiger Art verabschiedete schließlich Aloys Kleine Büning den Sportskameraden Dieter für das B-Team, seiner grauhaarigen Radfahrtruppe, in der Gewissheit, dass er der Mannschaft weiter treu sein wird.

Adelig, mit geradem Rückgrat, so werden wir ihn in Erinnerung halten. Vielen, vor allem auch jungen KollegInnen, ist er ein Vorbild, gerade weil er seinen Einsichten und Prinzipien treu blieb. Und so verabschieden wir Dieter ungern, den letzten – nicht nur wegen seines Profils – wahren Cheruskerfürsten aus dem Teutoburger Wald.